Worum geht’s?
Die Fähigkeit zur Unterscheidung von Realität und Fiktion ist ein wesentliches Element für den kompetenten Umgang mit Medieninhalten. Schüler*innen sollen dafür sensibilisiert werden, dass es in allen Medien Inhalte gibt, die im Schwerpunkt Realitätsdarstellungen, fiktionales Erzählen oder aber die bewusste Vermengung beider Pole beinhalten. Die Unterrichtseinheiten sollen eine erhöhte Fähigkeit zur Identifizierung und Entschlüsselung z.B. von Scripted Reality Formaten des Fernsehens geben. In Bezug auf das Internet steht ein Bewusstsein für Möglichkeiten und Grenzen der Selbstinszenierung und in diesem Zusammenhang der Veröffentlichung gefälschter Inhalte im Zentrum der Unterrichtseinheit.
Die Unterrichtseinheit »Realität und Fiktion« besteht aus drei Modulen:
- Modul 1 widmet sich zunächst der Frage, was mit Realität und Fiktion überhaupt gemeint ist und in welcher gegenseitigen Abhängigkeit beide stehen. Kernthema ist hier die spezifische Realität der (Massen-)Medien. Modul 1 dient als Grundlage für die weiteren Module, die sich jeweils der Thematik in einzelnen Medien widmen. Da die folgenden Module aufbauend gestaltet sind, sollte Modul 1 in jedem Fall durchgeführt werden.
- Modul 2 thematisiert Realität, Fiktion und deren Mischformen im Fernsehen. Auf praktische Art und Weise wird in den Umgang mit Realität im Fernsehen eingeführt. Im Zentrum stehen hier die verschiedenen Formate des Reality-TV.
- Modul 3 behandelt die Rolle von Realität und Fiktion im Internet. Dabei werden Betrug und Täuschungsmöglichkeiten bei Informations- und Kommunikationsangeboten diskutiert. Für die Risiken und Möglichkeiten der Fiktionalisierung in virtuellen Welten wird sensibilisiert
Einbindung in die pädagogische Praxis
Fiktionales und nicht-fiktionales Erzählen ist Teil des Deutschunterrichts und kann neben den klassischen Litaraturgattungen um das Medium des Fernsehens und dessen spezifische Formate erweitert werden. Gleichermaßen sind die Module anschlussfähig in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern, hier beispielsweise mit den Schwerpunkten Massenmedien (Politik, Sozialkunde) oder Identität und Werte (Religion, Ethik).